Hintergrund: Die pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion (PPPD) ist als onkologisches Standardverfahren etabliert. Lokal fortgeschrittene Tumoren können eine erweiterte Resektion erforderlich machen. Ebenso soll früheren Arbeiten zufolge bei Tumornachweis in den parapylorischen Lymphknoten (PLK) eine distale Magenresektion im Sinne einer klassischen Whipple-Operation indiziert sein. Entsprechend diesen Empfehlungen haben wir intraoperative Schnellschnittuntersuchungen der PLK in unseren Routineablauf integriert. Im Rahmen dieser Studie haben wir die klinische Relevanz dieses Vorgehens hinterfragt.
Methoden: Bei 105 onkologischen Patienten im Zeitraum von 2006-2012 bestand die Indikation zur PPPD. In allen Fällen erfolgte eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung der PLK. Die Patienten wurden bezüglich Primärtumor, Anzahl der untersuchten Lymphknoten (LK) (gesamt und parapylorisch) sowie Auswirkungen auf das operative Konzept untersucht. Es handelt sich um eine retrospektive Studie, die auf prospektiv erhobenen Daten unserer Pankreasdatenbank basiert.
Ergebnisse: Die Primärtumoren waren 72 Pankreaskopfkarzinome und 33 extrapankreatische Karzinome (Gallengangskarzinom, Ampullenkarzinom, Duodenalkarzinom). 73 Patienten waren nodalpositiv. Insgesamt wurden 2391 LK untersucht, von denen 325 parapylorisch lokalisiert waren. Die intraoperative Schnellschnittuntersuchung erbrachte lediglich bei 4 Patienten mit Pankreaskopfkarzinom jeweils einen positiven PLK; daraufhin erfolgte eine distale Magenresektion. In keinem der distalen Magenresektate waren Tumorresiduen nachweisbar. Lokale chirurgisch-technische Probleme im Sinne von Durchblutungsstörungen des Magens ergaben sich durch die regionale Lymphadenektomie nicht. PLK waren nur beim Pankreaskarzinom positiv. In der Subgruppe der nodalpositiven Patienten mit Pankreaskopfkarzinom hatten 8% der Patienten einen positiven PLK.
Schlussfolgerung: Die regionale parapylorische Lymphadenektomie ist beim Pankreaskarzinom in einigen (5%) Fällen onkologisch sinnvoll. Der Nutzen einer intraoperativen Schnellschnittuntersuchung mit nachfolgender Konsequenz für eine etwaige distale Magenresektion ist anhand unserer Daten nicht belegbar.
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http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4513812 | PMC |
http://dx.doi.org/10.1159/000358773 | DOI Listing |
Zentralbl Chir
August 2024
Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Nürnberg, Nürnberg, Deutschland.
Viszeralmedizin
February 2014
Klinik für Chirurgie - Viszeral- und Gefäßchirurgie, Vivantes-Humboldt-Klinikum, Berlin, Deutschland.
Hintergrund: Die pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion (PPPD) ist als onkologisches Standardverfahren etabliert. Lokal fortgeschrittene Tumoren können eine erweiterte Resektion erforderlich machen. Ebenso soll früheren Arbeiten zufolge bei Tumornachweis in den parapylorischen Lymphknoten (PLK) eine distale Magenresektion im Sinne einer klassischen Whipple-Operation indiziert sein.
View Article and Find Full Text PDFChirurg
April 1994
Chirurgische Abteilung, Kreiskrankenhaus München-Pasing.
In the period October 1993-February 1994, we performed three distal stomach resection operations laparoscopically (two Billroth-II anastomoses, one Billroth-I anastomosis combined with truncal vagotomy). The first patient, 83-year old, presented a stenosing, bleeding, prepyloric, malignant Non-Hodgkin lymphoma. The second patient, 84-year old, presented an ulcerated, non-malignant leiomyoblastoma of the antrum.
View Article and Find Full Text PDFArch Geschwulstforsch
December 1987
Zentralinstitut für Krebsforschung, Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin-Buch.
In 1976, the National Cancer Registry of the GDR registered 488 cases with radical distal gastrectomy for carcinoma of the gastric antrum. 78.7% of them were treated with Billroth-II and 21.
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